Die Erlenblättrige Felsenbirne (Amelanchier alnifolia) gehört zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae) und trägt aromatische, süße Früchte, die an Heidelbeeren erinnern. Sie ist in Kanada heimisch und wird in den Prärieprovinzen, insbesondere in Saskatchewan, Manitoba und Alberta, weit verbreitet angebaut. Die meisten Qualitätssorten stammen aus kanadischen Züchtungsprogrammen.

Felsenbirne bringt sowohl Schönheit als auch Nutzen in den Garten

Felsenbirnen ziehen Vögel an, sind mit ihren weißen Frühlingsblüten und dem farbenfrohen Herbstlaub ein Blickfang und tragen leckere Früchte.

Die Felsenbirne ist ein Strauch oder kleiner Baum, der etwa 2,5 m hoch und 1–2 m breit wird. Die Blütezeit beginnt in der Regel ab Mitte April. Die Früchte reifen und sind Mitte Juni bis Mitte Juli erntereif. Die kleinen, sternförmigen Blüten sind weiß und erscheinen in Blütenständen von 5 bis 20 Blüten. Im Frühjahr ist die gesamte Pflanze mit zahlreichen Blüten bedeckt, die eine wertvolle Nektarquelle für Bienen darstellen. Die Blüten vertragen Frühlingsfröste bis -5 °C. Die Felsenbirne hat einzigartige ovale bis runde Blätter. Kurz nach der Blüte bilden sich die ersten Früchte. Die Beeren sind bei Vollreife dunkelviolett, mit einer wachsartigen Beschichtung, rund und ähneln sehr stark Heidelbeeren. Sie reifen allmählich und ihre Größe variiert je nach Sorte. Die Pflanzen beginnen im dritten Jahr nach der Pflanzung Früchte zu tragen. Reife Sträucher können durchschnittlich 3 bis 4,5 kg Früchte pro Pflanze tragen. Im Herbst überrascht die Felsenbirne mit ihrer spektakulären Herbstfärbung. Die orangeroten Blätter machen die Felsenbirne zu einem Blickfang im Garten, bis er seine Blätter abwirft. Die Felsenbirnen sind extrem frostbeständig und vertragen Temperaturen bis zu -40 °C. Dadurch eignen sie sich für Regionen mit strengen Wintern. Die Pflanzen werden kaum von Krankheiten und Schädlingen befallen.

Standort- und Bodenansprüche

Die Felsenbirnen gedeihen am besten in der vollen Sonne. Sie können auch im Halbschatten wachsen, tragen aber wie alle Pflanzen, die nicht die gewünschte Sonnenmenge erhalten, weniger und qualitativ schlechtere Früchte, und der Strauch ist anfälliger für Probleme. Sie vertragen die meisten Böden, gedeihen aber am besten in gut durchlässigem, lehmigem oder sandigem Lehmboden. Sie vertragen auch Tonböden, sofern der Standort gut durchlässig ist und ausreichend Feuchtigkeit erhält. In Reihen gepflanzt bilden sie eine Hecke, die vielen Vogelarten als Schutz und Nahrungsquelle dient. Die Felsenbirnen sind zudem resistent gegen Luftverschmutzung und kommen gut mit Stadtklima zurecht.

Pflanzung und Pflege

Am besten pflanzt man Felsenbirnen ein, die zuvor im Topf gezogen wurden. Pflanzen Sie die Sträucher in ein Pflanzloch, das groß genug ist, um den gesamten Wurzelballen aufzunehmen. Die Pflanzen sollten mindestens 1–1,5 m voneinander entfernt sein. In einer Reihe gepflanzt, füllen sie innerhalb von fünf Jahren den Raum zwischen den Pflanzen aus und bilden eine dichte Hecke. Halten Sie den Boden um neu gepflanzte Sträucher in den ersten zwei bis drei Wochen feucht, aber nicht zu nass. Gießen Sie die neuen Pflanzen danach etwa wöchentlich, außer bei Regen. Sobald Felsenbirnen gut angewachsen sind (nach zwei bis drei Jahren), benötigen sie nicht viel Wasser. Verwenden Sie keinen Kunstdünger. Sie können 2 cm Kompost oder gut kompostierten Mist auf Bodenoberfläche ausbringen. Achten Sie darauf, dass kein Gras oder Unkraut näher als etwa einen Meter an den Stamm der neu gepflanzten Felsenbirnen herankommt. Das liegt daran, dass Felsenbirnen ein sehr flaches Wurzelsystem haben, das mit anderen Pflanzen nicht konkurrieren kann. Besser ist es, eine dicke Mulchschicht in einem großen Kreis um den Strauch herum aufzutragen. Für etablierte Felsenbirnen empfiehlt sich eine jährliche Düngung mit Kompost oder kompostiertem Mist im Frühjahr. Beides sorgt für eine langsame Nährstofffreisetzung – ideal für Felsenbirnen.

Schnitt der Felsenbirne

Lassen Sie die Felsenbirnen in den ersten Jahren nach der Pflanzung entweder ungeschnitten damit sie natürlich wachsen, oder erziehen Sie die Pflanzen kontinuierlich, um eine buschige Form zu erhalten. Beim Erhaltungsschnitt werden alte, schwache und kranke Äste entfernt, wodurch die Büsche mehr Sonnenlicht erreichen. Dies fördert das Wachstum, die Fruchtbildung und die Regenerationsfähigkeit der Pflanze. Der Verjüngungsschnitt sollte erst erfolgen, wenn die Felsenbirnen alt werden und ihre vegetative Wuchskraft verlieren. Junge Pflanzen bilden natürliche Verzweigungen, während ausgewachsene Pflanzen nur noch sehr wenig natürliche Verzweigungen bilden. Durch das Kürzen der einjährigen Triebe fördern wir das vegetative Wachstum und bringen den Strauch wieder in den gewünschten Zustand. Dies gewährleistet ein Gleichgewicht zwischen Fruchtbildung und Wachstum. Denken Sie daran, dass regelmäßiger jährlicher Schnitt Ihre Pflanzen in gutem Zustand hält und die Produktivität der Felsenbirnen über einen längeren Zeitraum aufrechterhält.

Verwendung und gesundheitliche Vorteile

Die Früchte können frisch, getrocknet oder zu Saft, Gelee, Marmelade, Kompott, Sirup, Likör oder Wein verarbeitet werden. Die Beeren eignen sich zum Backen von Kuchen, Muffins und Torten. Die Sirupe eignen sich hervorragend als Topping für Eiscreme und Pfannkuchen. Das Einfrieren von Früchten unmittelbar nach der Ernte ist eine hervorragende Methode zur Langzeitlagerung, da dadurch die wertvollen Nährstoffe und das Aroma erhalten bleiben. Die Beeren sind saftig, süß und angenehm im Geschmack. Der Saft hat eine wunderschöne purpurrote Farbe. Die Früchte enthalten 8–18 % Zucker, organische Säuren, Tannine, bis zu 1 % Pektine und erhebliche Mengen an Vitamin C, A, B2 und E. Darüber hinaus sind sie reich an Mineralstoffen wie Kalium, Magnesium, Eisen und Mangan. Die Früchte bieten eine Reihe von gesundheitlichen Vorteilen, vor allem aufgrund ihres hohen Gehalts an Antioxidantien. Diese Antioxidantien, darunter Anthocyane und Flavonoide, können vor verschiedenen Krankheiten wie Diabetes, Herzerkrankungen und Krebs schützen. Sie wirken außerdem entzündungshemmend und potenziell tumorhemmend. Darüber hinaus sind Beeren eine gute Quelle für Vitamine, Mineralstoffe und Ballaststoffe und tragen zum allgemeinen Wohlbefinden bei.