Sie sind leuchtend rot, süß und saftig. Sie schmecken einfach köstlich. Aber wussten Sie, dass Kirschen auch ganz bestimmte wertvolle Naturstoffe enthalten, die unsere Gesundheit stärken? Man kann sie auch als Naturheilmittel vom Baum bezeichnen. Schon in der Antike pflanzte der griechische Arzt Hippokrates Kirschen auf der Insel Kos als Heilmittel an: damals gegen Epilepsie.
Bereits 1920 verschrieben Ärzte in Deutschland, Frankreich und England Kirschen zur Behandlung von Nierensteinen und Gallenblasenerkrankungen. Heute werden Kirschen von Ärzten als natürliches Heilmittel für verschiedene gesundheitliche Probleme im Alltag hoch geschätzt. Kirschen versorgen den Körper mit ausreichend Ballaststoffen, die im Darm aufquellen und so die Verdauung regulieren. Bei Verstopfung empfiehlt es sich, täglich zur Erntezeit eine Handvoll Kirschen zu essen.
Ärzte des amerikanischen Zahnzentrums „Forsythe Dental Center“ entdeckten in Kirschen antibakterielle Substanzen und Enzyme gegen Karies und Parodontitis. Diese Enzyme verhindern die Bildung von Zahnbelag, der durch mangelnde Zahnhygiene Karies und Zahnfleischprobleme begünstigt. Um diesen Erkrankungen im Mundraum vorzubeugen, genügt es, nach jeder Mahlzeit 10–15 Kirschen zu essen.
1950 führte der aus Deutschland stammende Arzt Dr. Ludwig Blau in Texas ein interessantes Selbstversuchsprojekt durch. Er litt an schwerer Gicht und starken Schmerzen. Keiner der bekannten Therapeuten konnte ihm helfen. Deshalb entschied er sich für Kirschen. Im Sommer begann er, große Mengen Kirschen zu essen. Und siehe da: Die Schmerzen ließen deutlich nach. Daraufhin begann Dr. Blau Studien mit Gichtpatienten. Das Ergebnis: 1500 g frische Kirschen pro Tag zur Erntezeit wirken sich positiv auf Gichtschmerzen aus. Auch andere Ärzte haben inzwischen gezeigt, dass der Verzehr von Kirschen rheumatische Beschwerden deutlich lindern kann. Erläuterung: Die in Kirschen enthaltenen Stoffe, insbesondere das Spurenelement Molybdän, senken den Harnsäurespiegel deutlich.
Kirschen sind reich an Vitamin C, E und den B-Vitaminen. Daher schützen sie den Körper in den Sommermonaten vor Erkältungen und wirken beruhigend auf die Nerven. Kirschen sind außerdem eine Quelle für Folsäure und Vitamin B9. Dieses Vitamin ist besonders wichtig für Schwangere und essentiell für die Zellteilung und Blutbildung. Es trägt außerdem zu einem funktionierenden Immunsystem bei und lindert Erschöpfung und Müdigkeit. Mit ihren schützenden Säuren und Fruktose, einem Fruchtzucker, regen Kirschen den Magen-Darm-Trakt, insbesondere die Bauchspeicheldrüse, an. Da Kirschen zudem entwässernd wirken, stärken sie Herz und Kreislauf und unterstützen die Leber- und Nierenfunktion. Kirschen enthalten zahlreiche Mineralstoffe wie Kalium, Kalzium, Magnesium, Zink, Phosphor und Eisen.
Die roten Farbstoffe in Kirschen haben besondere Wirkungen: Anthocyane und Anthocyanidine. Sie bauen Bindegewebe auf und zerstören schädliche Enzyme, die Alterung, Hautabsterben und Falten verursachen. Daher haben Kirschen auch eine verjüngende Wirkung. Darüber hinaus neutralisieren sie aggressive Moleküle aus der Umwelt, sogenannte freie Radikale, die unsere Zellen angreifen und die Immunität schwächen.
Interessanterweise sind dunklere Kirschsorten wertvoller, da alle ihre Wirkstoffe, insbesondere die Farbstoffe, in höheren Konzentrationen vorhanden sind als in helleren Sorten.
Beim Kirschenpflücken sollten wir nicht vergessen, dass diese süßen Früchte unserer Gesundheit guttun. Ob aus dem Laden, vom eigenen Kirschbaum – oder sogar aus dem Nachbargarten, die besonders süß schmecken.