Die Kornelkirsche (Cornus mas L.) aus der Familie der Hartriegelgewächse (Cornaceae) ist eine ungewöhnliche Obstart mit sehr wertvollen, nährstoffreichen und gesundheitsfördernden Früchten. Sie stammt ursprünglich aus Mittel- und Südeuropa, Kleinasien und dem Kaukasus. Sie wächst in der Natur in Waldsteppen, trockenen und lichtdurchfluteten Wäldern sowie an felsigen Hängen. Sie ist sehr anspruchslos, anpassungsfähig, frostbeständig und erreicht ein hohes Alter. Während kommerzielle Kornelkirschenplantagen relativ selten sind, gibt es in verschiedenen europäischen Ländern Amateurpflanzungen, und spontane Populationen gedeihen in Regionen wie dem Iran, Aserbaidschan und der Türkei. In letzter Zeit gewinnt diese Art zunehmend an Aufmerksamkeit. Mehrere großfrüchtige Sorten sind eine interessante Bereicherung für Gärten. Ihre köstlichen Früchte eignen sich zum direkten Verzehr und zur Weiterverarbeitung, und die zahlreichen gelben Blüten sind zudem sehr dekorativ und ziehen Bienen an.
Die Kornelkirsche ist ein Strauch oder kleiner Baum mit niedrigem Stamm, der bis zu 3 Meter hoch wird. Je älter die Pflanze, desto langsamer wächst sie. Die Kornelkirsche ist ein langlebiger Baum, der bei guter Pflege mehrere Generationen lang Früchte tragen kann. Dank ihrer Frostbeständigkeit kann sie in Vorgebirgslagen bis zu einer Höhe von 1000 Metern und mehr wachsen. Ihre gelben Blüten sind selbstbestäubend und erscheinen im März und April in Hülle und Fülle. Für einen höheren Ertrag ist jedoch die Anwesenheit einer weiteren Pflanze von Vorteil. Die Früchte sind meist birnenförmig. Die typische Farbe der Früchte ist tiefrot oder dunkelrot, obwohl auch gelbe Kornelkirschensorten bekannt sind. Die Früchte reifen Ende August, und die Ernte kann bis Oktober erfolgen. Unreife Früchte sind bitter. Vollreife Früchte sind aromatisch und süß-sauer. Die Intensität von Aroma und Geschmack hängt von der Sorte ab. Der Verzehr frischer Früchte ist am gesundheitsförderndsten. Sie können jedoch auch zu Kompott verarbeitet, kandiert, sterilisiert, zur Herstellung von Marmelade, Säften, Sirup und Fruchtdestillaten verwendet werden.
Anforderungen an die Wachstumsbedingungen
Die Kornelkirsche stellt keine hohen Ansprüche an die Bodenbeschaffenheit. Sie gedeiht jedoch vor allem auf alkalischen, gut durchlässigen Böden und verträgt saure und karge Böden weniger gut. Saure Böden können jedoch durch die Zugabe von Dolomit oder Kalk ausgeglichen werden. Obwohl die Kornelkirsche eine trockenheitsresistente Pflanze ist, liebt sie mäßig feuchte Böden. Am besten gedeiht sie im Halbschatten. Die Pflanzen werden praktisch nicht von Schädlingen und Krankheiten geschädigt. Sie benötigen weder Pestizidbehandlung noch spezielle landwirtschaftliche Techniken.
Pflanzung und Pflege
Der ideale Pflanzzeitpunkt ist der Herbst. Eine Kübelpflanze kann von Frühling bis Herbst gepflanzt werden. Bei Veredelung auf eine Unterlage muss die Veredelungsstelle nach der Pflanzung oberirdisch bleiben. Die einzelnen Pflanzen werden auf fruchtbaren Böden im Abstand von 3–4 Metern und auf kargeren Böden im Abstand von 2–3 Metern und ohne Bewässerung gepflanzt. Dabei ist zu berücksichtigen, dass Kornelkirschen bei richtiger Pflege 100–150 Jahre alt werden und ihr ganzes Leben lang reichlich Früchte tragen. Das Pflanzloch sollte je nach Pflanzengröße 40–50 cm tief und 50–80 cm breit sein. Bei saurem Boden wird das Loch mit einer Mischung aus Kompost, Muttererde und Kalkstein gefüllt. Nach dem Pflanzen ist es wichtig, die Pflanze reichlich zu gießen und die Triebe um 1/2–1/3 zu kürzen, um das oberirdische Wurzelsystem und das Wurzelsystem auszugleichen. Da das Wurzelsystem der Kornelkirsche relativ flach ist, empfiehlt es sich, den Boden in den Sommermonaten zu gießen, um die Wurzeln mit genügend Sauerstoff und Wasser zu versorgen. Zu trockener Boden kann die Qualität der Ernte in einem bestimmten Jahr, aber auch im folgenden Jahr beeinträchtigen. Auch Überhitzung in der Sonne kann die Wurzeln schädigen. Daher ist die Verwendung von Mulchrinde, Holzschnitzeln oder einer Kombination aus Geotextilien und Mulch eine gute Maßnahme. Für Kornelkirschen eignet sich ein universelles Düngesystem. Wir düngen während der Wachstumsperiode mit einem mineralischen Mehrkomponentendünger und arbeiten im Herbst organischen Dünger wie Kompost oder Stallmist in den Boden ein. Kaliummangel kann zu Blattvertrocknen führen. Dem kann mit geeignetem Dünger vorgebeugt werden. Achten Sie jedoch darauf, nicht zu überdüngen. Veredelte Pflanzen beginnen im 2.-3. Jahr Früchte zu tragen, Sämlinge hingegen erst im 5.-7. Jahr nach der Pflanzung. Eine junge Kornelkirsche trägt etwa 15 kg Früchte. Mit zunehmendem Alter steigt der Ertrag unter günstigen Wachstumsbedingungen und kann bis zu 80 kg Früchte pro Pflanze erreichen.